Die Anfänge
Zu Beginn des Jahres 1977 fassten engagierte und erfolgreiche Taubenzüchter aus dem gesamten Münsterland den Entschluss, eine „Rassetaubenvereinigung Münsterland“ ins Leben zu rufen.
Nach intensiven Vorgesprächen und weiteren Vorarbeiten, die federführend von dem Carrier-Züchter Egon Runge aus Rheine durchgeführt wurden, fand die Gründungsversammlung am Samstag, dem 11. Juni 1977 um 15.00 Uhr in Münster, in der Gaststätte „Hof zur Geist“, Hammer Str. 345, statt.
20 Mitglieder – Rudi Kluckow, Borghorst, Aloys Wellermann, Münster, Richard Nass, Münster, Josef Hollmann, Münster, Theo Haverkamp, Münster, Heinz Offers, jun., Altenberge, Anton Schroeder, Laer, Walter Wehrmeyer, Borghorst, Heinz Schmitz, Münster, Friedrich Janson, Münster, Bernhard Elverich, Rheine-Mesum, Otto Schätzke, Havixbeck, Horst Würtz, Münster, Manfred Heinze, Münster, Wilhelm Vogel, Rheine, Heinrich Offers sen., Altenberge, Wolfgang Kuller, Münster, Hans-Jürgen Kuller, Münster, Bernhard Lüppens, Münster und Egon Runge, Rheine – wählten in der Gründungsversammlung folgenden Vorstand:
- 1. Vorsitzender: Heinrich Offers sen, Altenberge
- 2. Vorsitzender: Theo Haverkamp, Münster
- 1. Schriftführer: Egon Runge, Rheine
- 2. Schriftführer: Aloys Wellermann, Münster
- 1. Kassierer: Heinz Schmitz, Münster
- 2. Kassierer: Bernhard Lüppens, Münster
Einstimmig wird der Verein „Vereinigung der Rassetaubenzüchter Münsterland“ genannt, der Verein schließt sich dem Kreisverband Münster und dem VDT an.
Als Vereinslokal wird die Gaststätte „Hof zur Geist“ ausgewählt, der Jahresbeitrag wird auf 15,00 DM festgesetzt.
Eine Ausstellung soll in diesem Jahr noch nicht stattfinden.
In der von der Mitgliederversammlung bei der Jahreshauptversammlung genehmigten Satzung gibt der Verein unter §3 als Zweck folgende Punkte an:
Zweck:
„1. Die VdRM verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts“ Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung durch:
- Beratung und Aufklärung über fachgerechte Rassetaubenzucht und –haltung,
- Wahrnehmung der Interessen des Tierschutzes auf dem Gebiet der Rassetaubenzucht und – haltung.
- Förderung und Verbreitung der Rassetaubenzucht durch Ausstellungen nach einheitlichen Bestimmungen (AAB)
- Verbindungen mit gleichstrebenden Vereinen.“
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung erklärten 16 Taubenzüchter ihren Beitritt zum Verein.
Am 6. / 7. 1. 1979 fand die 1. Münsterland-Taubenschau in Rheine im Saal Cordesmeyer statt und zwar mit dem beachtlichen Meldeergebnis von 669 Tauben, eingeschlossen 61 Tiere der Sonderschau des Deutschen Carrier Clubs.
Rasant ging die Entwicklung des neugegründeten Taubenvereins weiter.
Als sich im Frühjahr 1977 einige begeisterte Rassetaubenzüchter aus dem Münsterland zusammensetzten und den Mut fassten, die Vereinigung der Rassetaubenzüchter Münsterland zu gründen, wagte niemand in den kühnsten Träumen daran zu denken, dass dieser junge Verein schon im Jahre 1980 die Ausrichtung der 28. Deutschen Taubenschau, die am 5./6. 1. 1980 in der Halle Münsterland stattfand, übernehmen würde.
Getragen von Kameradschaft und Idealismus gingen nunmehr 60 Mitglieder, tatkräftig unterstützt vom Vorsitzenden des VDT mit seinem bewährten Arbeitsteam ans Werk, um diese Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit aller Aussteller und Besucher zu bewältigen.
Bereits 3 Jahre später ist der Verein wieder der Ausrichter der nunmehr 32. Deutschen Rassetaubenschau in der Halle Münsterland, verbunden mit der VI. Münsterlandschau mit insgesamt 6949 Tieren.
In den folgenden Jahren steigen die Mitgliederzahlen kontinuierlich, Ausstellungen, verbunden mit zahlreichen Sonderschauen finden in Münster und in der Mehrzweckhalle in Altenberge statt.
Der Verein fördert die Geselligkeit, Sommerfeste, die von einzelnen Züchtern in hervorragender Weise organisiert werden, verbunden mit dem Schießen eines Königs- der 1. König war Günter Schmalbrock aus Rheine- finden die Zustimmung zahlreicher Züchter.
Dennoch fällt ein Wermutstropfen in die positive Entwicklung de Vereins.
Da die Ausstellungen nicht den erhofften finanziellen Gewinn erbrachten und die Beitragszahlungen der Mitglieder nicht lückenlos erfolgten, fielen in den Jahren 1987 – 1989 die Ausstellungen aus. Das finanzielle Defizit konnte nicht behoben werden, so dass in der Herbstversammlung 1986 in Erwägung gezogen wurde, einen Kredit in Höhe von 1000 DM aufzunehmen, um die dringendsten Verbindlichkeiten tätigen zu können.
Die fälligen Mitgliedsbeiträge an den Kreisverband Münster und an den VDT konnten ebenfalls nicht mehr gezahlt werden.
Zum 10 jährigen Bestehen konnte nicht einmal eine Ausstellung durchgeführt werden.
Um einen neuen Anfang zu setzen, trafen sich am 16. 1. 1988 im Vereinslokal in Münster 29 Vereinsmitglieder, erfreulicherweise nahm auch der Landesverbandsvorsitzende Heinz Schneider aus Iserlohn an dieser Versammlung teil.
In dieser Sitzung trat der gesamte Vorstand zurück, die desolate finanzielle Situation wurde offen besprochen.
Als neue Vorstandsmitglieder wurden gewählt:
- 1. Vorsitzender: Egon Runge, Rheine
- 2. Vorsitzender: Ernst-Peter Friedrich, Rheine
- 1. Kassierer: Horst Würtz, Münster
- 2. Kassierer: Bernhard Lüppens, Münster
- 1. Schriftführer: Josef Iking, Coesfeld.
In einer weiteren Versammlung am 21. 5. 1988 wurde dann eine vereinsinterne Schau am 10./11.9.1988 in der Vechte-Halle in Ochtrup-Langenhorst geplant, ein Sommerfest bei dem Züchter Otto Schätzke in Havixbeck sollte am 1. Juli 1988 stattfinden.
Doch leider lief noch immer nichts wie geplant.
Die Schau wurde vom 1. Vorsitzenden abgesagt, das Sommerfest fand kaum Zuspruch.
Die entscheidende Sitzung für den endgültigen Neuanfang fand dann am 11. 2. 1989 in der Gaststätte Elkmann in Burgsteinfurt statt.
Nach dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden wurde in dieser Jahreshauptversammlung der komplette Vorstand neu gewählt:
- 1. Vorsitzender: Ernst-Peter Friedrich, Rheine
- 2. Vorsitzender: Karl Gehring, Emsdetten
- 1. Kassierer: Benno Koers, Borken-Weseke
- 2. Kassierer: Tono Gruber, Rheine
- 1. Schriftführer: Josef Iking, Coesfeld
- 2. Schriftführer: Jürgen Fritz, Hamm
Der Sitz des eingetragenen Vereins wurde von Münster nach Rheine verlegt.
Neuanfang
Im Jahr 1989 krempelten alle noch verbliebenen Mitglieder- zahlreiche Mitglieder hatten den Verein inzwischen verlassen- die Ärmel hoch, um den Neuanfang diesmal zu einem Erfolg werden zu lassen.
Nach 3 Jahren konnte dann endlich am 6. /7. 1. 1990 auch die verspätete Schau anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Vereins in einem würdigen Rahmen stattfinden. Die Stadt Ochtrup stellte die Vechte-Halle in Langenhorst zur Verfügung, der Vorstand des RGZV Ochtrup half bei der Durchführung der Schau, 347 gemeldete Tiere waren der Beweis dafür, dass es wieder bergauf ging. Ein einfacher selbstgedruckter Katalog mit 5 Seiten Werbung und eine Tombola sorgten dafür, dass die Kasse wieder positive Zahlen verbuchen konnte.
Auch die Tradition der Sommerfeste wurde wieder aufgegriffen, zweimal waren die Mitglieder zu Gast bei Helmut Roesmann in Coesfeld, einmal bei Otto Schätzke in Havixbeck.
Auch in den Jahren 1991 und 1992 fanden die 11. und die 12. Münsterland-Taubenschau in der Vechtehalle in Langenhorst statt, angeschlossen waren einmal eine Schau des SV Mookee Club 75 und die Sonderschau der Englischen Groß- und Zwergkröpfer.
Dass Jahr 1993 brachte für den Verein in zweierlei Hinsicht eine erfreuliche Wende: da die Vechte-Halle von einem Kindergarten belegt war und nicht mehr zur Verfügung stand, wurde die Bürgerhalle in Wettringen als Ausstellungslokal angeboten und die Ausstellungen konnten nun mit dem „Schlau-Schau-Programm besonders attraktiv abgewickelt werden, für den Ausstellungsleiter eine unvorstellbare Arbeitsersparnis.
1994 konnten Rassebilder den Katalog auflockern, 1995 zeigten sich die Ausstellungskataloge in einem neuen Gewand, sie erschienen nun gebunden in farblichem Einband.
Bereits 4 Jahre nach dem Neubeginn, der mit einem Kontostand von 0,00 DM begann, verfügte der Verein über ein beträchtliches Guthaben, das zum größten Teil durch die Ausstellungen, die nunmehr sehr erfolgreich und gewinnbringend durchgeführt wurden , erwirtschaftet worden war.
Endlich ging es wieder bergauf, der Verein hatte sich aus den größten Tiefen wieder emporgearbeitet.
18 Jahre Bürgerhalle in Wettringen
Als die Bürgerhalle in Wettringen im Jahre 1993 als „Ausweichquartier“ für die Vechtehalle, die nicht zur Verfügung stand, weil ein Kindergarten dort vorübergehend untergebracht war, angeboten wurde, konnte niemand ahnen, dass sie mal zu einem festen Bestandteil im Kalender zahlreicher Taubenzüchter in nah und fern werden würde.
Seit nunmehr 17 Jahren finden in der Bürgerhalle am ersten Wochenende des Jahres die Münsterland-Taubenschauen statt.
Ein idealeres und ansprechenderes Ausstellungslokal hätte die Vereinigung der Rassetaubenzüchter Münsterland nicht finden können.
Einreihiger Aufbau, moderate Standgelder, eine Gastronomie, die kaum Wünsche offen lässt und eine ansprechende Tombola lassen sowohl für dieAussteller als auch für die Besucher die Ausstellungstage zu einem Erlebnis werden.
Hinweise auf die Ausstellungen und ausführliche Berichte über die Eröffnungen erscheinen sowohl in der örtlichen als auch überörtlichen Presse, regionale Radiosender informieren in ihren Veranstaltungskalendern darüber und zweimal hat der WDR Münster vor Ort einen ausführlichen Beitrag für die „Aktuelle Stunde“ gedreht.
Sonderschauen werden seit einigen Jahren nicht mehr angeschlossen, da die Verantwortlichen nicht durch einen doppelreihigen Aufbau und schmale Gänge das positive Bild der Münsterland-Taubenschau zunichte machen wollen.
Deutschland erkunden mit der VdRM
Seit nunmehr 18 Jahren – ermöglicht wurde das Ganze erst durch eine gesunde Kassenlage des Vereins – bietet der Verein seinen Mitgliedern in jedem Jahr mit seiner Sommerfahrt ein ganz besonderes Ereignis.
1993 führte die Fahrt zum Zoo nach Emmen (NL), im Jahr darauf nach Giethorn (NL), dem Venedig des Nordens. Neben zahlreichen Zoobesuchen in Arnheim (1996), Osnabrück (2003),Emmen (NL) (2004), Köln (2007) und Gelsenkirchen (2009), wurde auch zweimal der Vogelpark in Walsrode (1998, 2010) besichtigt.
Städte wie Papenburg (1999), Detmold (2000), Lüneburg (2001), Hameln (2005), Bremen (2006) und Essen (2008) standen ebenso auf dem Programm wie das Torf-Museum in Groß-Hesepe (1995), das Erzbergwerk Ramsbeck (1997), die Meyer-Werft (1999), die Adlerwarte Berlebeck (2000) und der Gruga-Park (2008).
25-jähriges Jubiläum am 31. 5. 2002
Am 31. 5. 2002 feierte der Verein seinen 25. Geburtstag, „Seine Silberhochzeit“, wie ein Ehrengast im Gästebuch vermerkte.
Im Saal der Gaststätte „Stein-Eilers“, Wettringen, Bergstraße, das von 1992 bis zu seinem Abriss im Jahre 2005 als Vereinslokal diente , fand eine Feier statt, zu der der VDT-Vorstand, der LV-Vorstand, der KV Münster, die umliegenden Kreisverbände und örtliche Politiker eingeladen wurden.
Um 18.00 Uhr begann die Veranstaltung mit den Grußworten der Gäste, ein gemeinsames Abendessen schloss sich an, ehe Heinrich Schulte Brömmelkamp, bekannt von Radio RST, die Lachmuskeln der Festgesellschaft kräftig strapazierte.
Freibier, gespendet vom Vereinswirt Dieter Eilers und dem 1. Vorsitzenden Ernst-Peter Friedrich, und flotte Musik ließen die gelungene Feier erst weit nach Mitternacht ausklingen.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, von der viele Beteiligte heute noch reden.
Die letzten Jahre einer erfolgreichen Vereinsgeschichte
Nachdem im Jahre 1989 sämtliche Vorstandsämter neu besetzt worden waren, konnte die erfolgreiche Arbeit in Angriff genommen werden.
Ernst-Peter Friedrich, als Kreisverbandsvorsitzender des Kreisverbandes Steinfurt vertraut mit erfolgreicher Vereinsführung, leitete nun 15 Jahre lang die Vereinsgeschicke, 6 Jahre lang unterstützt von Karl Gehring, Emsdetten und 9 Jahre lang von Heinrich Schnieder aus Steinfurt. Als Ernst-Peter Friedrich sich im Jahr 2004 aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder zur Wahl stellte, wurde Heinrich Schnieder zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Er stellte sich im Jahr 2007 nicht wieder zur Wahl, sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Teuwen aus Südlohn, der auch heute noch Vorsitzender des Vereins ist.
Auch das Vorstandsamt des Kassierers, das in den vergangenen Jahren nicht sehr erfolgreich geführt wurde, hatte mit Benno Koers, Borken (1989 – 1994) und Tono Gruber, Rheine (1995 – heute) zwei hervorragende Kassierer, die ihr Amt zur vollsten Zufriedenheit aller Mitglieder ausfüllen. Unterstützt wird der 1. Kassierer seit 1995 von Heinz Lütke-Harmölle, Wettringen, der nicht nur als 2. Kassierer dem Verein zur Verfügung steht, sondern in jedem Jahr als Hauptverantwortlicher der Ausstellung in der Bürgerhalle in Wetttringen alle Fäden in der Hand hält.
Nachdem Josef Iking im Jahr 1997 als 1. Schriftführer aus dem Vorstand ausschied, übernahm Christel Friedrich nach 7 Jahren als 2. Schriftführerin das Amt der 1. Schriftführerin, das sie auch heute noch innehat.
Sie ist heute auch verantwortlich für die technische Abwicklung der Ausstellung (mit Hilfe des Programms „Schlau-Schau), für die Katalogerstellung und die Herausgabe des Mitteilungsblattes, das wenigstens einmal im Jahr erscheint und die Mitglieder über wichtige Neuigkeiten informiert.
Zuversichtlich blickt der Verein in die Zukunft.
Die Mitgliederzahlen steigen langsam aber kontinuierlich, die Münsterland-Taubenschauen können weiterhin in Wettringen stattfinden – auch wenn die Bürgerhalle abgerissen wird. Die Zusage des Bürgermeisters von Wettringen, Engelbert Rauen liegt uns mündlich vor, dass der Verein auch die neue Halle für seine Ausstellungen nutzen kann.
Ein aktiver Vorstand leitet zur Zeit den Verein, zufriedene Mitglieder halten dem Verein die Treue.
Lassen wir die nächsten 17 Jahre bis zum 50jährigen Jubiläum in Ruhe auf uns zukommen.
Vorsitzende der Vereinigung der Rassetaubenzüchter Münsterland (bis 2021)
1977 – 1987 | Heinrich Offers
Altenberge |
|
1988 | Egon Runge
Rheine |
|
1989 – 2004 | Ernst – Peter Friedrich
Rheine |
|
2004 – 2007 | Heinrich Schnieder
Steinfurt |
|
2007 – 2012 | Karl – Heinz Teuwen
Südlohn |
2012 – 2021 Dr Raph Korte
Münster
2021 – Jetzt Stefan Voß Stadtlohn |
||